Bis ich meine Berufung fand, musste ich fast 30 Jahre alt werden. Denn mein halbes Arbeitsleben habe ich einen Beruf ausgeübt, der mir keinerlei Freude bereitet hat. Um es hart auszudrücken: Stupide Büroarbeit, cholerische Chefs, keinen Kundenkontakt, keine kreativen Arbeiten. Viele Jahre war ich Vorstandssekretärin in einer renomierten Anwaltskanzlei für Unternehmensrecht und das war genauso öde, wie es klingt. Gearbeitet habe ich aber immer gern, auch lang und viel - nur das was ich dort verrichtete, tötete meine ganze Kreativität. Ich war unglücklich, es gab auch keine höhere Stelle mehr, die ich im Haus anstreben konnte und meine Arbeit frustrierte mich Tag für Tag mehr. Aber Umsatteln? Nochmal ganz neu anfangen. 

Doch das Herz will, was das Herz will, so sagt man, richtig? Also bin ich auf einigen Umwegen dahin gekommen, wo ich heute bin. Mit verdammt viel Mut und wenig Vernunft, aber es ist gut gegangen. Hart, sehr hart, habe ich mich dahin gearbeitet, wo ich glücklich sein durfte und bis heute bin. Ich liebe alles an meiner Arbeit, sie ist so verdammt vielseitig. Der Kontakt zu Mensch und Tier macht mir riesige Freude. Ich habe meistens ziemlich viel zu tun, da der kleinste Teil meiner Arbeit daraus besteht zu Fotografieren (ist wie beim Eisberg...) - was wirklich dran hängt ist immens. Bildbearbeitung, Videoschnitt, Akquise, Organisation, Social Media. Zudem habe ich ein Bildarchiv mit über 150 Fotografen, das ich seit 2014 führe, das unglaublich viel Platz einnimmt, einen Podcast und seit 2024 einen YouTube Kanal mit meiner geschätzten Kollegin Tanja Brandt zusammen. Kurz gesagt: Ich habe so viel Kreativität und Arbeit, dass es für 10 Leben reichen würde. Aber ich liebe es, genauso! Mein Beruf ist meine Berufung.